Sonntag, 1. Juli 2007
Zwischenfall im AKW Krümmel
Nach einem umstrittenen Beschluss der Bundesregierung sollen die deutschen Atomkraftwerke spätestens 2020/2022 vom Netz gehen. Nach dem beschlossenen Atomausstieg sind viele Kraftwerksbetreiber bemüht, die Restlaufzeiten ihrer älteren Meiler zu verlängern, indem sie vereinbarte Strommengen von jüngeren Kraftwerken übertragen. (NDR)
Danke SPD und Grüne dafür, dass ihr uns den Super-GAU beschert! Nein, Polemik bei Seite, aber wenn jemand Schuld daran ist, dass in Deutschland alte, relativ unsichere AKWe am Netz sind, dann diejenigen Anti-Atomkraft-Jünger, die ihren Atomausstieg sehr schlecht geplant haben. Was passiert denn, nachdem dieser Ausstieg beschlossen wurde? Jeder AKW-Betreiber, weil er, was man nicht vergessen darf, nach wie vor mit Herz und Seele Kapitalist ist, bemüht sich natürlich, selbst die störanfälligsten Werke noch irgendwie so lange laufen zu lassen, dass er den größtmöglichen Gewinn trotz allem noch erzielen kann. Stellen wir uns einmal das konträre Szenario an: Was passiere, wenn man die Atomkraft finanziell fördern und mit Respekt behandeln würde, anstatt sie wie einen lästigen Tannenzapfen am Schnürsenkel hinterher zu schleifen; wenn man Hand in Hand, Atomkraftkritiker und AKW-Betreiber, über die Probleme und Befürchtungen reden und darauf aufbauend handeln würde? Stattdessen bekämpfen sich hier die verblendeten Atomkraftgegner mit Argumenten aus den 70ern und dort die kapitalistische Atom-Lobby.
Meine Lösung lautet: Verstaatlicht die AKWe und arbeitet gemeinsam daran, sie so sicher wie möglich zu gestalten, um mit ihnen Zeit herauszuschinden. Zeit, die uns Gaia noch gibt, um unseren Niedergang auf diesem Planeten aufzuhalten. Zeit, um die Solarenergie zu fördern und in Privathaushalten zu etablieren. Zeit, um vielleicht Fortschritte bei der Kernfusion zu erreichen, die uns als die sauberste und zugleich effektivste Energiebeschaffungsmaßnahme dienen könnte. Es ist ein Umbruch fällig. Es kann nämlich nicht die Lösung sein, halbherzig dort ein wenig Atomkraft, hier ein wenig Solarenergie zu nutzen und den Rest Kohlekraftwerke übernehmen lassen. Vielleicht sollte die gesamte Stromindustrie verstaatlicht werden, um diesem kapitalistischen Jonglierakt ein Ende zu setzen. Vorher sollten allerdings SPD und Grüne nochmal einige wissenschaftliche Schriften über die Kernkraft studieren. Vielleicht ändern sie ja dann ihre Meinung ein wenig.

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